Fall Edathy: SPD-Ausschluss aufgrund von angeborenen Eigenschaften bedeutet Diskriminierung

Der Ausschluss von Sebastian Edathy aus der SPD aufgrund der Kinderporno-Vorwürfe, der mehrheitlich befürwortet wird, würde Diskriminierung bedeuten.
Natürlich gehören pädophile Handlungen bestraft, denn dadurch erleiden Kinder schwere psychische Probleme, selbst dann wenn es rein "freiwillig" ist. – Zur Klarstellung: der Unterschied zwischen Pädophilie und pädophilen Handlungen liegt darin, das Pädophilie "nur" die psychische Störung ist, wobei umgekehrt der Grund für pädophile Handlungen nicht zwingend Pädophilie ist.
Aber Pädophilie kann man sich nicht aussuchen – genauso wie sich auch niemand die Hautfarbe, die Herkunft und Homosexualität aussuchen kann. Niemand käme auf die Idee, aufgrund dieser Eigenschaften den Ausschluss eines Mitglieds aus einer demokratischen Partei zu fordern.

Der Unterschied besteht darin, dass durch diese drei Eigenschaften keiner zu Schaden kommt. Durch pädophile Handlungen aber schon, wie oben ausgeführt (und ohne sexuellen Missbrauch keine Kinderpornos). Das wissen Pädophile auch selber, und haben deshalb auch psychische Probleme damit. Das Edathy nach aktuellem Stand legal gehandelt hat, sei nun einmal dahingestellt. Unmoralisch ist es so oder so.
Deshalb ist es natürlich richtig, pädophile Handlungen zu bestrafen. Denn es gibt Therapien, mit denen man diese psychische Störung im Zaun halten kann, und wenn eine Pädophiler dies nicht macht (oder nicht weiß), dann muss ihn der Staat mit aller Deutlichkeit strafrechtlich darauf aufmerksam machen, dass er dies gefälligst zu tun hat.
Das nur mal um zu verdeutlichen, dass ich natürlich den Schutz von Kindern befürworte.

Unabhängig davon ist es aber falsch, einen Menschen deshalb seiner demokratischen Rechte zu beschneiden, und das würde durch einen Parteiausschluss geschehen. Auch wer pädophil ist, muss die Möglichkeit haben, sich in einer Partei durch Anträge, Redebeiträge u. ä. zu beteiligen, so wie alle anderen Mitglieder auch.
Für mich besteht der bestmögliche Umgang mit Pädophilen darin, mit ihnen so human wie möglich umzugehen, wobei die absolute Grenze hierbei jedoch darin liegen muss, dass die Kinder so gut wie irgend möglich geschützt werden.
Ich halte pädophile Handlungen zwar für höchst unmoralisch, kann aber auf niemand aufgrund einer Eigenschaft, für die er nichts kann, sauer sein.
Hier gilt das Prinzip "Die Rechte des einen finden dort ihre Grenzen, wo die der anderen anfangen". Die Rechte der anderen werden in keiner Weise allein dadurch beschnitten, dass ein Pädophiler in einer Partei mitarbeiten kann. Schwieriger sieht es aus meiner Sicht in hohen politischen Positionen aus (Abgeordnete_r und höher), denn es besteht die Gefahr, dass sie ihr Amt für ihre Zwecke missbrauchen.
In aller Regel dürfte das jedoch durch andere Funktionsträger_innen verhindert werden, denn die Zahl der Pädophilen ist mit ca. 1 % sehr gering.

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